Sonntag, 31. Januar 2016
Das Klopfen an der Tür
Julian hatte bisher nie eine besondere Affinität zu Übernatürlichem gehabt. Ein Glaube an Geister oder Ähnliches lag ihm fern, er führte das durchschnittliche, nicht weiter erwähnenswerte Leben eines Teenagers. Doch in der Nacht seines siebzehnten Geburtstags begannen merkwürdige Geschehnisse in seinem Zimmer stattzufinden.

Julian wachte auf, ihm war, als hätte er jemanden seinen Namen rufen hören. Er schaute auf die Uhr, es war kurz nach ein Uhr morgens. „Dann bin ich ja endlich 17“, dachte er lächelnd bei sich. Aus den Augenwinkeln glaubte er zu sehen, wie sich seine Tür einen Spalt breit öffnete, tat dies aber als eine durch die Dunkelheit erzeugte optische Täuschung ab und schlief wieder ein.
Am Morgen wachte er auf, die kurze Ruhestörung der vergangenen Nacht war bereits vergessen. Zu groß war die Vorfreude auf die bevorstehende Geburtstagsfeier. Seine Eltern waren übers Wochenende in einen Kurzurlaub gefahren und überließen ihm und seinen Freunden das Haus für eine ordentliche Party. Und diese erfüllte auch alle Erwartungen. Es wurde getrunken, getanzt und es herrschte eine wunderbare Stimmung.
Als schließlich eine allgemeine Müdigkeit Einzug hielt, wurden die Schlafplätze bezogen. Julian konnte nicht all seine Gäste in seinem Zimmer beherbergen, somit fanden einige im Wohnzimmer ihr Nachtlager.
Ein leises Klopfen an der Tür weckte Julian aus seinem noch nicht tiefen Schlaf. Es war wahrscheinlich einer seiner Freunde, der irgendetwas brauchte. „Ja?“, rief er. Es kam keine Antwort. Nach einigen Sekunden stand er auf und öffnete die Tür.
Niemand war dort. Dies machte ihn stutzig und ihm war, als würde er einen Schatten um die Ecke des Flures huschen sehen.
Am nächsten Morgen berichtete Markus, er hätte in der Nacht einen eiskalten Luftzug an seinem Nacken gespürt. Andere taten dies als Durchzug ab und da niemand weiter etwas gesehen oder gespürt hatte, ging dies auch schnell in der allgemeinen Katerstimmung unter. Bald darauf verließen seine Julians Freunde das Haus, nachdem sie sich noch einmal für die wirklich hervorragende Feier bedankt hatten. Bald darauf kamen auch Julians Eltern nach Hause. Julian berichtete von der Feier und auch beiläufig von dem seltsamen Klopfen an seiner Tür. Seine Mutter lachte nur und fragte ihn, ob er etwa an Gespenster glaubte.
Julian war nicht weiter beunruhigt und schlief früh am Abend ein, die letzte Nacht war kurz und der Alkohol saß ihm noch in den Knochen.
Wieder wurde Julian von einem Geräusch geweckt.
Es klopfte zwei Mal kurz hintereinander. Julian rief erneut „Ja?“. Keine Reaktion.
Dann klopfte es erneut, diesmal fester, wieder zwei Mal. Julian bekam es mit der Angst zu tun und zog seine Bettdecke höher. Er wartete. Es legte sich wieder eine Stille über das Haus. Die Dunkelheit, die er am Abend als so einladend empfand, wirkte nun bedrohlich auf ihn und er fand nur schwer wieder in den Schlaf.
Später wurde er erneut geweckt. Er spürte ganz deutlich, wie ihm ein eiskalter Hauch über die Beine strich und dann über den Nacken. Julian war wie erstarrt. Er drehte sich um, doch sah nur seine dunkle Zimmerdecke. Nun war an weiteren Schlaf nicht mehr zu denken.
Am nächsten Morgen saß er zusammen mit seinen Eltern am Frühstückstisch. „Was ist los?“, fragte seine Mutter. Er musste wirklich sehr gestresst und übermüdet aussehen. Aber er wollte nicht über die letzte Nacht reden, seine Eltern würden die vermeintlichen Albträume auf die Nachwirkungen des Alkohols schieben und ihm raten, das nächste Mal nicht so viel zu trinken. Vielleicht war das auch tatsächlich nur der Kater, der seinem Geist einen Streich spielte.
Am Abend ging Julian zwar müde, aber mit einem besorgten Gefühl ins Bett. Und er fand auch nur schwer in den Schlaf. Immer sah er aus den Augenwinkeln sich bewegende Schatten in seinem Zimmer. Schließlich musste er doch eingeschlafen sein.
Es klopfte wieder. Julian lag sofort hellwach mit pochendem Herzen in seinem Bett, vollkommen erstarrt.
Erneut klopfte es, wieder fester als zuvor. „Was zum Teufel geschieht hier?“, dachte er verzweifelt.
Ein drittes Mal ertönte ein Klopfen, nein, ein Hämmern an seiner Tür. Julian zuckte zusammen, saß nun kerzengerade im Bett.
Die Zimmertür flog auf und auf einmal blendete ihn ein gleißendes Licht. Als er wieder sehen konnte, war ein kindliches Gesicht direkt vor seinem, Blut lief aus dessen Augen. Julian rutschte so weit wie möglich. Die Gestalt des Jungen fragte zornig: „Warum liegst du in meinem Bett?“ Dann wurde es schwarz vor seinen Augen….

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Willkommen!
Einige müssten mich schon kennen, ich habe ja bereits einen Blog hier. In diesem weiten Blog soll es um von mir verfasste Creepypastas gehen, also Gruselgeschichten. Diese faszinieren mich gerade sehr, obwohl ich zugegebenermaßen ein kleiner Angsthase bin. :D Aber nun will ich mal ausprobieren, ob ich in dieser Hinsicht ein Talent hab, spannende Geschichten zu erschaffen.

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